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Texte von
Prof. Andreas Opiolka

       
   


Michaela, Gabriele und Cornelia
(Februar 1983/November 2016)

Sogar das
Haare-Rauf’n
gelingt nicht mehr.
Michaela im Arm!
Wie es kommt,
dass mein Kopf sein
Gewicht verliert?

Auch das
Hemd-Aufknöpf’n
scheint zu schwer.
Gabriele am Hals!
Wie es kommt,
dass mein Arm das
Geländer verfehlt?

Selbst das
Schuh’-Auszieh’n
wird zum Akt.
Cornelia im Dreck!
Wie es kommt,
dass mein Fuß das
Hosenbein kaum trifft?

Progression (Mai 1985/November 2016)

Ich seh’ vier Schritte
im wurzelnden Leib.
Ich seh’ zwanzig Äpfel
im verschlingenden Mund.
Ich seh’ hundert Worte
aus sinnlosen Lippen.
Ich seh’ tausend Gedanken
im behelmten Kopf.
Ich seh’ millionen Schläge
im pochenden Herz.
Ich seh’ milliarden Blicke
im gleichen Gesicht.
Die Welt ist voller Irrsein.

Die Welt ist voller Irrsein.
Die Welt ist voller Irrsein.
Die Welt ist voller Irrsein.
Die Welt ist voller Irrsein.
Die Welt ist voller Dasein.

 

   
   

Empfindlichkeit (April 1985/November 2016)

Manchmal
könnte man glauben
die Straßenbahn brennt.
Dann reißen einem die Schüler
einem die Ohren auf.

Und Später
schreien die Münder
»Winke, winke!« hinein.

Abends
fallen die Glieder
einzeln auf’s Parkett.

Die Welt (Mai-Juni 1985/November 2016)

Verbissen kämpft
der Mensch,
den Ellenbogen raus.
Schlägt um sich und
drückt sein Fleisch
den Gerechten hinein.

So dreht die Welt
genussvoll ihre Runden.
Bleibt steh’n, erstarrt, erschlagen,
ohne Wunden.

 


   
           
   

Nichts passiert (Mai 1985/November 2016)

Kommt herbei die Zeit
in der der Atem stampft.
Kommt herbei die Zeit
in der die Jagd beginnt.
Kommt herbei die Zeit
von der Kraft ausgeht.
Die Zeit ist da und
nichts passiert.

Kommt herbei die Zeit
in der die Liebe wächst.
Kommt herbei die Zeit
in der der Taumel rast.
Kommt herbei die Zeit
in der das Herz erstrahlt.
Die Zeit ist da und
nichts passiert.

Kommt herbei die Zeit
in der die Erde bebt.
Kommt herbei die Zeit
in der die Dämme brechen.
Kommt herbei die Zeit
in der die Flut sich türmt.
Die Zeit ist da und
nichts passiert.

Tränen (November 2016)

Tränen
ums Känguru.
Weinen
mit dem Pingu.
Lachen
für das Schwein.
Sorgen
um die Bieni
Heulen
mit dem Möck.
Die Bieni bleibt,
die andern geh’n,
tschau-tschau,
auf Wiederseh’n.

   
           
   

August (Juli 1985/November 2016)

Im August können Fetzen fliegen,
Im August brechen Kleintiere aus und
Im August finden Schlammschlachten statt.
Im August können Fetzen fliegen,

Im August verschwinden große Wolken,
Im August tauchen Fische unter und
Im August sagen Freunde »adieu«.
Im August verschwinden große Wolken,

Im August haben Menschen Urlaub
Im August schlagen sie sich die Zeit tot.
Im August scheint die Sonne.
Im August haben Menschen Urlaub